Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein umfassendes Medizinsystem, das im Laufe der letzten 2500 Jahre entwickelt wurde. Entgegen dem somatischen und mikroskopischen Ansatz der westlichen Medizin stellt die TCM eine funktionelle und ganzheitliche Medizin dar. Ihre Erkenntnisse und Therapieformen stützen sich auf biologische oder psychische Lebensfunktionen und Vorgänge ab.

Die Gesundheit hängt von einem Gleichgewicht zwischen den gegensätzlichen Kräften Yin und Yang ab. Solange Yin und Yang im Gleichgewicht bleiben, sind Körper und Geist gesund. Ist eine der beiden Kräfte jedoch übermässig stark oder zu schwach, führt das zu einem Ungleichgewicht und zu Krankheit (führt dieses Ungleichgewicht zu Krankheit).

Das Zusammenwirken von Yin und Yang, von kalt und warm, von passiv und aktiv lässt eine Art Lebensenergie, bekannt als Qi (Aussprache: Tschii) entstehen. Qi fliesst auf klar erkennbaren Bahnen, den Meridianen oder Leitbahnen, und verbindet die Regionen und Teile des Körpers miteinander.

Genau wie Yin und Yang muss auch Qi in Harmonie sein: Solange Qi in genügender Menge im ganzen Körper ungehindert fliessen kann, ist der Mensch physisch und psychisch gesund. Krankheiten werden hervorgerufen durch gestörte Qi-Flüsse. Darum liegt das Hauptziel der Behandlung immer im Ausgleich von Yin und Yang sowie in der Gewährleistung einer freien Qi-Zirkulation.

Vier klassische Methoden der Diagnose

Sowohl die kranken als auch die gesunden Menschen werden in der TCM unter ganzheitlichen und energetischen Aspekten betrachtet und behandelt. Jede energetische Störung sollte früh erkannt werden, bevor eine Krankheit entstanden und bereits in ein fortgeschrittenes Stadium getreten ist. Die TCM hat dazu ein vielfältiges Diagnoseverfahren entwickelt. Die Prävention wird seit langem als wichtig erkannt und gepflegt.

Zwei Eckpfeiler sind die Zungen- und die Pulsdiagnose. Durch das genaue Beobachten von Form, Farbe und Qualität der Zunge sowie durch das Fühlen der 28 verschiedenen Pulsqualitäten kann der Therapeut oder die Ärztin auf die inneren Abläufe im Körper schliessen.

Die Diagnoseverfahren werden ergänzt durch Informationen, die sich aus der Beobachtung und Befragung der Patienten gewinnen lassen. Aus der Kombination dieser vier klassischen Diagnosemethoden erarbeiten die Ärzte und Therapeutinnen der Chinesischen Medizin ein Bild der Disharmonie (körperlich und/oder psychisch), welches durch die Therapie korrigiert werden soll.

Es gibt in der Chinesischen Medizin fünf Methoden oder Fachrichtungen:

  • Akupunktur
  • Arzneimittelkunde
  • Diätetik
  • Qi Gong
  • Tuina